Wolfgangs Bastelkeller ... Lautsprecher-Boxen selber bauen & sonstiger Schiet !

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WHy 3.02

Coax mit W170S und SC4ND als 2- und 2,5- Weg (mit GF200) Box

Vorwort:

Im Laufe der Zeit sind von mir diverse Modifikationen der WHy gebaut und getestet worden. Diese habe ich nicht weiter dokumentiert. Das aktuelle (und von mir favorisierte) Modell ist die WHy 2.03(S) in 7 Litern geschloßen mit Tieftöner in 35 Litern CB und aktiver Trennung.

Nach diversen ´Experimenten´ mit unterschiedlichen Boxen-Modellen der Firma Visaton in der Variation der äußeren Gestaltung, sowie der Kreation eigener Vorstellungen, stand mir der Sinn nach einer Lautsprecherbox, die (für den Nachbauer) einigermaßen einfach nachzubauen ist und gleichzeitig meinen klanglichen Ansprüchen genügt.

Superteil!
Ausserdem ´kitzelte´ es natürlich, etwas zu gestalten und zu erstellen, das nicht jeder hat, jedenfalls nicht vor mir !
Zusätzlich sollten gewisse Kriterien für Heimkino-Anwendungen erfüllt werden.

Es geht ja die Ansicht in diversen Foren herum, das man für´s Heimkino unbedingt ´rundherum´ absolut gleiche Lautsprecher Boxen haben soll, damit der Sound homogen ´rüberkommt´.

Da diese Forderung rein räumlich und von der Größenordnung her bei normalen Wohnräume kaum, oder selten, erfüllt werden kann, wird im Normalfall ein Kompromiß eingegangen. Dieser sieht so aus, das als Mains (Hauptlautsprecher) mittlere bis große Standboxen, üblicherweise eine Dreiwege-Kombination, zum Einsatz kommen, da sich hierüber ja auch meist die normale Musikwiedergabe (Stereo) abspielt.
Als Center- und Rear- und/oder Effekt-Lautsprecher kommen dann irgendwelche abgespeckten Versionen der Hauptlautsprecher, oder gänzlich andere Konzepte zum Einsatz.

Meine Überlegung war nun, eine LS-Box zu entwickeln, die vom Prinzip her eine Zwei-Wege Box ist und den gesamten Bereich der Klang-Reproduktion abdecken kann. Hierzu sollte als TMT Chassis ein 170´er LS zum Einsatz kommen, da dieses sowohl eine ausreichende Basswiedergabe bietet, als auch ein relativ geringes Volumen benötigt.

Da dies relativ schnell klar war, fiel natürlich die Wahl auf Visatons W170 S in der 4 Ohm Ausführung.

Und so fing es an !

Die Auswahl des Hochtöners fiel ein bisschen schwerer, da das Ganze als Coax-Version realisiert werden sollte. Hierdurch wird ja ein Punktschallquelle ´simuliert´, das heisst, der Klang scheint aus einem zentralen Punkt zu kommen.

Meine erste Wahl fiel auf den SC4 ND da er nur kreisrunde 50mm hat und relativ flach ist. Dann ´schwenkte´ ich aber zunächst auf den G25 ND um, da dieser noch flacher ist, und durch seine Frontplatte schon die halbe Halterung ´eingebaut hat´. Der W 170 S hat jedoch eine relativ weit hervorstehende Staubschutzkalotte, so dass weder der eine noch der andere Hochtöner direkt in der Mitte montiert werden konnte, ohne das er wesentlich zu weit herausgeragt hätte.

Demzufolge blieb nur eines übrig:

Der Hochtöner mußte so positioniert werden, das er mit seinem am weitesten in den W 170 S hineinragenden ´Vorsprung´ in die Senke zwischen Staubschutzkalotte und der von dort hochgehender Membrane kam.

Dadurch bedingt wurde es nun kein echter Coax, was dem Prinzip (wie sich später zeigte) aber nicht abträglich war.

Um die Sache zu verkürzen:
Es wurde eine Testbox in 30 Litern Bassreflex gebaut, die mit der Kombi W170 S 4Ohm und G25 ND bestückt wurde. Diese Testbox wurde dann freundlicherweise von Herrn F. Hausdorf bei Visaton in Haan (Rheinland! man glaubt es kaum!) am Rosenmontag eingemessen und mit einer passenden Frequenzweiche bestückt.

Dazu hier der passende Thread aus dem Visaton-Forum.

Das Ergebniss war sowohl messtechnisch als auch hörgemäß äußerst erfreulich, eventuelle Schwierigkeiten durch Reflexionen am ´Hinterteil´ des Hochtöners traten erst garnicht auf, so dass die FQW sehr einfach gehalten werden konnte und auch keinerlei Bedämpfungsmaßnahmen an der Rückseite des HT getroffen werden mußten. Die Box agierte sehr direkt und spielte im Bassbereich sowohl sehr tief als auch stark.

Testbox WHy 2.01

Anhand des Frequenzschrieb erkennt man, das die Box einen Schalldruck von 87 db produziert. Nominell ist sie eine Box mit 4 Ohm Impendanz.
Nach einer gewissen ´Einhörzeit´ war ich jedoch mit dem G25 ND klanglich nicht so sehr zufrieden.

Hinzu kam, dass das Fertigen der HT Halterung nicht gerade ein Musterexemplar an Design hervorgebracht hatte, und ich mir auch nicht so recht klar war, wie man es besser und/oder einfacher machen konnte.

SC$ND Halterung
Bauplan
So kam ich dann doch auf den SC4 ND zurück, zumal kreisrund eben kreisrund ist und durch die ganze Gestaltung letztendlich einfach auch besser aussah.

Die Halterung besteht hier simplerweise aus einem 9 mm breiten Alu-Streifen, war recht schnell und einfach anzufertigen, zu biegen und zu bohren, und sieht eben am Endprodukt auch nicht wie ´heimgewerkelt´ aus.

Der SC4 ND spielt in dieser Kombination direkter und präsenter als der G25 ND, der hier leider ein wenig wie ein Weichspüler wirkte.

Hier noch ein weitere Thread aus dem Visaton-Forum.

Die Hauptboxen (Mains) sollten dann im Fundament, dem Bassbereich, durch einen dritten Weg, dem Tieftöner GF 200, erweitert werden, damit diese im Tieftonbereich kräftiger spielen können und auch pegelfester sind.

Das Ganze sollte so konzipiert sein, das die MT/HT Einheit gegen den TT nicht in der Phase gedreht werden mußte, da es ja sonst im Zusammenspiel mit den Center/Effektlautsprecher zu ´Frequenzsauereien´ (Auslöschungen etc.) kommen würde.

Daher wurde eine 6db Abkopplung vorgesehen. Wie sich dann im Meßraum herausstellte, war eine passive Ausführung aber so leider nicht möglich, so dass eine 2,5 Wege Lösung bevorzugt wurde. Das heisst nun, die ´obere´ Abteilung mit W170 S und SC4 ND haben bei allen Versionen der WHy-Serie die gleiche Frequenzweiche, bei den Hauptboxen läuft der GF 200 sozusagen parallel zum W170 S und wird ab 80 Hz mit -6 db/Oktave abgekoppelt, sehr gut zu erkennen im Frequenzschrieb, dass das Konzept funktioniert.

Teil-Aktiv ist dieses selbstverständlich sehr einfach zu lösen, aber es sollte ja eine komplett passive Frequenzweiche werden.