Wolfgangs Bastelkeller ... Lautsprecher-Boxen selber bauen & sonstiger Schiet !

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Fräszirkel

(verstellbar), ein Muß zum Bau von Lautsprecherboxen!

Da mein Minimal-Fräszirkel mittlerweile so viele Mittelpunktbohrungen aufwies, das ich sowieso nachmessen musste, um die richtige Bohrung zu ´erwischen´, beschloß ich, mir einen Fräszirkel mit ein-/ver-stellbarer Mittelschiene zu bauen.

Trotz der verstellbaren Mittelschiene ist es eine relativ einfache Sache, der Zirkel kann mit allen Arbeiten innerhalb einer Stunde hergestellt sein.

An Material benötigt man dazu:

  • 12 mm (Buchen) Sperrholz, Grösse entsprechend seiner Vorstellung und Fräsengrösse,
  • eine Alu-Schiene (Baumarkt, in diesem Fall 20x6 mm, 1m Länge, ca. 5 Euro),
  • eine Rändelschraube ØM5 (es funktioniert aber auch mit einer Flügelschraube),
  • eine Distanzhülse, die über diese Schraube passt (in diesem Fall ein Stück eines Ø 8mm Alu-Rundrohrs),
  • eine passende Unterlegscheibe.

Werkzeug:

  • Fräse,
  • Bohrmaschine,
  • Kreis- und/oder Stich-Säge, 
  • Gewindeschneider M5 (oder entsprechend der ausgewählten Rändel- bzw Flügelschraube).
  • Passende Bohrer,
  • Versenker,
  • Messwerkzeug.
  • Da ich eine Oberfräse mit Kopierhülse benutze, was auch die Nutzung des Zirkels erleichtert, habe ich zuerst an einem Ende des Sperrholzstreifen die 30mm Bohrung für den Einsatz der Kopierhülse angelegt.
  • Dann wurde auf der Unterseite mittig die Führungsnute für die Alu-Schiene in entsprechender Tiefe (hier 20,5 x 6,5 mm) von der Hülsenbohrung bis durch das hintere Ende des Sperrholzstreifens gefräst (siehe Bild).
  • Anschließend wurde von oben aus der Hülsenbohrung bis ca. 20mm vor dem anderen Ende mittig eine 6mm Nut durchgefräst.
    Dies ist die Führung für die Rändel-/Flügel-Schraube, mit der die untere Schiene angeklemmt wird.

Wichtig ist, das die Schiene sich leicht in der Nute schieben lässt, jedoch kein seitliches Spiel aufweist, da dies sonst unweigerlich zu Ungenauigkeiten in der Maßhaltigkeit führt.

Sind diese Arbeiten durchgeführt, kann man den Zirkel als Streifen so belassen, oder optisch etwas ansprechender gestalten (siehe Bild).

Ich habe dazu die Oberfräse auf den Zirkel aufgesetzt, um den Korb-Tisch herumgezeichnet, die abgeflachte Seite winkelig zur Führung angerissen und dann mittels Stichsäge die Kontur geschnitten. Danach werden alle Kanten mittels Schleifpapier gebrochen (verschliffen) um beim späteren Gebrauch keine unnötigen Kratz- oder Schleif-Spuren durch faserige und fusselige Kanten in der zu bearbeitenden Oberfläche zu erhalten. Ausserdem sieht so etwas auch immer sauberer aus!


Die Alu-Schiene wird auf die gewünschte Länge gebracht und in der Teilung 1/3 - 2/3 der Länge ein M5 (oder der Rändelschrauben entsprechendes) Gewinde geschnitten.

An den Enden werden so nahe wie möglich 3mm Durchgangsbohrungen mit Einsenkungen für 3mm Schrauben angebracht.

Die Schiene wird nun unten in die Führung gelegt, die Senkungen der End-Bohrungen nach oben zur 6mm Nute gerichtet.

In der Reihenfolge Unterlegscheibe - Distanzröhrchen wird die Rändelschraube hierdurch in das Gewinde der Einstellschiene/Zirkelstange geschraubt. Zieht man sie fest, muss die Schiene nun fixiert sein.

Man kann durch hin und herschieben der Schiene nun jeden beliebigen Radius (bei meinem Zirkel) von 32mm bis 355mm einstellen. Als Drehpunkt dient die jeweilige Endbohrung, durch die von oben durch die Schraubenführungs-Nute eine 3mm Holzschraube in den (vorgebohrten) Mittelpunkt des zu fräsenden Kreises (oder Kreisbogen) geschraubt wird.
Die Fräse wird mit der Kopierhülse in die entsprechende Bohrung eingesetzt, und los geht´s...

Eine größere ´Reichbreite´ der Radien erreicht man bei Bedarf durch Umdrehen der Zirkelschiene. Wer will, kann natürlich auch die volle Länge der Schiene ausnutzen, dies dürfte jedoch im ´harten´ Einsatz nicht so praktisch sein, da hierbei unter Umständen zu wenig Schiene in der Führung verbleibt.

Wer ab und zu grössere Radien fräsen will/muss, sollte besser zwei (oder mehr) unterschiedlich lange Schienen bereit halten.
Dieser Zirkel kann natürlich auch für Fräsen ohne Kopierhülsen zum Einsatz gebracht werden, hier muss man nur entsprechende Bohrungen für die Befestigungsgewinde im Frästisch ins Sperrholz bringen, um mit Gewindeschrauben die Fräse von unten anzuschrauben.